Boote und Echolote sind an fast allen großen Gewässern
erlaubt. In einigen Fällen ist allerdings die Benutzung eines Echolotes in Verbindung mit einer Angel (z.B. beim Ausfahren) nicht erlaubt. Vermutlich denken einige Kochtopfangler, dass man mit dem Echolot den Hakenköder direkt vor dem
Karpfenmaul präsentieren kann!
Ein Boot ist gerade an großen Gewässern unverzichtbar. Man kann damit Angelplätze ausloten, anfüttern und Montagen ausfahren. Darüber hinaus dient es auch als Transportmittel für Fahrten
an entlegene Angelplätze und zum Drillen. Das für diesen Einsatz ein kleines Gummiboot ungeeignet ist, dürfte wohl jedem klar sein. In Frage kommen daher nur stabile Schlauchboote mit Holzboden oder sog. Banana-Boote mit mindestens 3m
Länge. Solche Boote sind nicht gerade billig, ich kann aber nur jedem raten, nicht am Boot zu sparen, auch im Hinblick auf die eigene Sicherheit! Gerade an großen Seen kann durch einsetzenden Wind ein sehr starker Wellengang entstehen.
Spätestens dann macht sich ein stabiles Boot bezahlt. Wenn der Wind jedoch zu heftig wird, ist es ratsamer, erst mal die Ausrüstung und damit auch das Boot in Sicherheit zu bringen und das Angeln einzustellen. Es gibt zwar nichts
frustrierenderes als bei einem Sturm womöglich tagelang im Zelt zu sitzen, aber die eigene Sicherheit sollte auf jeden Fall vorgehen! Empfehlenswert sind Boote der Marken Zodiac, Metzeler und Sevylor. Wer nicht gleich 2000-3000 DM ausgeben
möchte, sollte sich mal die Fish-Hunter Boote von Sevylor ansehen. Die haben zwar keinen Holzboden, sind aber solide verarbeitet und können auch mit Motor betrieben werden. Außerdem gibt es gegen Aufpreis eine Schutzhülle, die die
Außenhaut vor Beschädigungen schützt. Wer regelmäßig an großen Gewässern fischt, sollte sich auch einen Bootsmotor zulegen. Dafür kommt in erster Linie ein Elektromotor in Frage. So ein Motor erleichtert
das Angeln doch erheblich, besonders wenn man allein fischt. Das Ausfahren von Montagen, das Füttern und auch das Drillen wird so wesentlich vereinfacht. Wer noch nie einen Außenborder gesteuert hat, sollte allerdings vorher mal eine Probefahrt
machen. Leider kommt man gerade im Uferbereich allzu schnell in die Nähe von bereits ausgelegten Schüren und wenn die Schraube diese erst mal erfasst hat, dann sind schnell 100-200 m Schnur verloren! Gute E-Motoren stellt die Firma Minn Kota
her. Bewährt haben sich die Modelle Turbo 50 und 65, da sie eine gute Schubkraft bei relativ geringem Batterieverbrauch haben. Als Energiequelle für dem Motor kommen entweder die guten aber teuren Blei-Gel Akkus, oder günstige
Autobatterien mit 80-120 Ah in Betracht. Ein leistungsfähiges Ladegerät sollte unbedingt mitgeführt werden. Echolote sind an unbekannten Gewässern eine große Hilfe. Einfache Echolote zeigen den Bodengrund einheitlich
schwarz an. Man kann zwar die Wassertiefe und das Bodenprofil erkennen, nicht aber die Konsistenz des Bodengrundes (Schlamm, Kies usw.). Dies ermöglicht eine sog. Grayline die bei allen Modelle ab mittlerer Preislage enthalten ist. Die
Spitzenmodelle haben zusätzlich einen besonders großen und hochauflösenden Bildschirm, der die Bodenstruktur sehr detailliert darstellt. Je nach Preislage haben die Echolote dann noch Zusatzfunktionen wie Thermometer, Geschwindigkeitsmesser
usw. auf die man meist verzichten kann. Eine besondere Funktion bieten die 3D-Echolote: Hier kann man zwischen der normalen 2D- und einer 3D-Darstellung des Gewässerbodens wählen. Der Gewässergrund wirkt natürlich im Vergleich zur
schlichten 2D-Ansicht viel plastischer, allerdings fehlt in dieser Ansicht eine Grayline. Empfehlenswert sind Echolote der Marken Eagle, Humminbird und Lowrance. Ein vernünftiges Echolot sollte über eine Grayline, einen ausreichend großen
Bildschirm mit entsprechender Auflösung sowie über einen Zoom verfügen. Ob man sich für die portable oder die feste Ausführung entscheidet ist Geschmacksache. Wer auf einen Koffer mit Gerätehalterung und den Saugnapfhalter
für den Signalgeber verzichten kann, der sollte sich ruhig für die Festeinbau-Version entscheiden, da diese meist um 100-150 DM günstiger ist. Wenn die Futterstelle weit draußen liegt, sind Markierungsbojen erforderlich.
Dazu eignen sich je nach Entfernung gut sichtbare Posen, Plastikflaschen oder Styroporkugeln. Leider haben alle aufgezählten Varianten einen großen Nachteil: Gerät der Karpfen während des Drills in die Bojenschnur, kommt es entweder
zu Schnurverwicklungen oder gar zum Verlust des Fisches. Außerdem muss man dann die Boje neu setzen und das bringt natürlich Unruhe am Futterplatz. Ein Freund von mir hat eine völlig neue Bojenkonstruktion entwickelt, die
Schnurverwicklungen unmöglich macht. Da ich dieses System aber noch nicht selbst getestet habe, möchte ich an dieser Stelle noch nicht näher darauf eingehen. Für das Loten sollten noch einige H-Bojen bereitliegen, mit denen
man die gefundenen Plätze markieren kann. Ein geräumiges und stabiles Zelt sollte unbedingt zu Ausrüstung gehören. Besonders windfest sind die Kevin Nash Titan Bivvies, aber auch die Modelle von Fox, Rod Hutchinson und Power
Plus sind gut geeignet. Neben der eigentlichen Angelausrüstung kommen noch einige Sachen aus dem Bereich "Camping" mit ins Gepäck. Dazu gehören Kocher, Töpfe und Pfannen, Teller, Becher, Bestecke Klapptisch und Stühle sowie
Wasserkanister. Ob man die Lebensmittel von Zuhause mitnimmt oder erst vor Ort beschafft ist abhängig vom Reiseziel und natürlich auch vom Platz im Auto, der ja meist nicht ausreicht.
Futter für unsere beschuppten Freunde
sollte man aber unbedingt in ausreichender Menge einpacken. Mais bekommt man meist vor Ort, andere Partikel sollte man lieber selbst mitbringen. Bei Boilies kann man entweder Fertigbolies verwenden (gut haltbar, aber recht teuer und nicht immer optimal),
oder Boilies mit Konservierer selbst anfertigen (Haltbarkeit abhängig von der Art und Menge der Konservierers). Wer seine Boilies sorgfältig trocknet, der kann sogar ganz auf Konservierer verzichten. Für die Lagerung am Gewässer sind
Netzbeutel erhältlich, die eine Schimmelbildung weitgehend verhindern. Bei den Fertigboilies haben sich die Nash Euro-Boilies gut bewährt. Gute Konservierer gibt es von Eurobaits, von Keen Carp und von Top Secret. Unabhängig davon,
ob man sich nun für selbstgerollte oder fertige Boilies entscheidet, sollte man darauf achten dass die Boilies hart sind und Wie viel Futter sollte man nun mitnehmen? Die Futtermenge richtet sich nach dem Gewässer.
Grundsätzlich kann man aber sagen, dass an große Seen auch größere Futtermengen erforderlich sind. Das liegt zum einen an dem meist guten Weißfischbestand, zum anderen ziehen die Karpfen hier oft in großen
Schwärmen. So kann es passieren, dass man tagelang auf einen Biss wartet und dann plötzlich in kürzester Zeit mehrere gute Karpfen fängt. Einen großen Karpfenschwarm kann man zwar auch mit großen Futtermengen nicht
allzu lange am Platz halten. Man kann aber durch Fütterung von kleinen Partikelködern (z.B. Hanf) erreichen, dass die Karpfen für einige Zeit am Futterplatz verweilen und den Boden durchwühlen. An einigen stark befischten Seen
zeigt sich mittlerweile, dass große Futterteppiche für Karpfen eher abschreckend wirken. In diesem Fall bringen einige um den Hakenköder platzierte Boilies oder Tigernüsse weitaus bessere Ergebnisse. Fazit: Man sollte
nicht zu wenig Futter mitnehmen, 30-50 kg Boilies und zusätzlich Partikel oder Pellets sollten pro Angler und Woche eingeplant werden. Wie viel letztendlich gefüttert wird, entscheidet sich vor Ort. Entscheidend dabei ist der vorherrschende
Angeldruck, der Fischbestand und das Beißverhalten.
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