Endlich ist es wieder so weit: Wir starten zu einem mehrtägigen Karpfentrip. Unser Ziel ist diesmal ein bekanntes niederländisches Gewässer in der Region Utrecht. Inmitten der Seenlandschaft der Nieuwkoopse Plassen befindet sich der mit 42 ha vergleichsweise kleine Plashuis See, der mit einem ausgezeichneten Karpfenbestand aufwarten kann. Aber das ist noch nicht alles... ![]() Aber erstmal der Reihe nach. Nach einer problemlosen Anreise kommen wir am Vormittag an unserem Zielgewässer an. Neben Heiner Jens und meiner Person ist diesmal auch Kerstin, die Freundin von Jens mit von der Partie. Während wir Angler die gesamte Zeit am Angelplatz verbingen wollen, hat sich Kerstin ein Zimmer im Clubhaus genommen, dass sich direkt am See befindet. Bei der Ankunft werden wir freundlich von Andre Minkema und seiner Frau begrüßt. Bei einer Tasse Kaffee im Clubhaus wird die weitere Taktik besprochen. Zunächst einmal gilt es, unser Tackle an den Angelplatz zu befördern. Da sich die Nachtangelstellen am Plashuis überwiegend auf kleinen künstlichen Inseln im See befinden, heißt das für uns zunächst einmal alles in die für uns reservierten Boote zu verladen und dann in See zu stechen.
![]() Glücklicherweise haben wir einen eigenen E-Motor mitgebracht, so dass wir trotz Gegenwind gemütlich an unsere Stelle gelangen. Die Angelstellen sind grundsätzlich für zwei Angler ausgelegt. Da wir zu dritt angeln, haben wir vorsichtshalber zwei Stellen reserviert. Unsere Favoritenstelle ist dann aber so groß und bietet jede Menge interessanter Spots, so dass wir uns entschließen, gemeinsam von einer Insel aus zu fischen.
![]() Ein paar Worte zur Geschichte des Sees: Kaum zu glauben, aber Plashuis ist bereits seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts ein Catch und Release Gewässer. Während sich früher nur wenige Angler den Luxus dieses Clubs leisten konnten, kann man das Gewässer nun auch über Fisherman Holidays buchen. Neu ist außerdem, dass es jetzt auch möglich ist, nachts zu fischen. Neben dem vorzüglichen Karpfenbestand ist auch der gute Raubfischbestand im See erwähnenswert. Der See ist durchschnittlich 2-3 m tief. Es gibt jede Menge Buchten, Schilfinseln und Seerosenfelder, außerdem gehen vom Hauptbecken viele kleine Kanäle ab, kurzum ein echtes Paradies für Karpfen(angler)...
![]() Nachdem wir unsere Bivvies mit Schraubösen auf der Holzplattform unserer Insel sturmfest abgespannt haben, läutet die Glocke des Clubhauses. Das bedeutet für alle Gäste am Plashuis: ab ins Boot, denn gleich wird im Clubhaus das gemeinsame Mittagessen aufgetischt. Unsere Gastgeber tischen wirklich mächtig was auf. Nach dem üppigen Dreigängemenü sind wir wieder sehr froh, dass uns der Elektromotor zurück zu unserem Angelplatz befördert - sein Tackle kann man bei den Mahlzeiten übrigens unbesorgt am Platz zurücklassen.
![]() Da sich unsere Hauptangelzone außerhalb der Wurfentfernung befindet und wir nächtliche Fahrten mit dem Holzkahn vermeiden möchten, haben wir uns zusätzlich bei Andre ein Futterboot ausgeliehen. Die erste Ausfahrt mit dem Futterboot sorgte für großes Gelächter, da wir drei bis dahin noch nie ein solches Bötchen gesteuert haben und dementsprechend auch erst einmal eine dosierte Navigation erlernen mussten. Nach ein paar Testrunden erwies sich das Bötchen aber als ausgezeichnetes Hilfsmittel für unsere Angelei am Plashuis.
![]() Nach dem Frühstück im Clubhaus fahren wir gestärkt zurück zu unserer Insel um erneut auf Stellensuche zu gehen. Links neben uns befindet sich eine weitere Landzunge, die weit in den See hineinreicht. Gegen Abend lege ich dort eine Rute aus. Bereits nach etwa 15 Minuten pfeift zu unserem Erstaunen genau diese Rute ab. Nachdem ich die Rute in der Hand habe, legt der Karpfen eine gewaltige Flucht hin, die leider erst durch ein massives Unterwasserhindernis gestoppt wird. Trotz sofortigem Bootseinsatz gelingt es uns nicht, den Fisch aus dem Hindernis - einer Art Unterwasserzaun - heraus zu bekommen. Glücklicherweise kann er sich schließlich vom Haken befreien und entkommen. Nach Verstärkung des Tackles und erneuter Präsentation, diesmal mit größerem Sicherheitsabstand zum Zaun, spielen sich ähnliche Szenen ab: Turborun mit anschließender nicht zu bremsender Flucht ins Hindernis. Zwei verlorene Karpfen innerhalb einer Stunde sollen reichen. Wir konzentrieren uns daher wieder auf unsere Stellen an der Insel und am nahen Seerosenfeld.
![]() Da wir abends immer mit üppigen Lunchpaketen versorgt werden, die Andre uns per Boot direkt zu unserer „Angelinsel“ bringt, lassen wir am dritten Tag das Frühstück ausfallen. Die dritte und letzte Nacht soll noch mal richtig erfolgreich sein. Da es tagsüber kaum Aktionen gibt, beschließen wir, uns ausgiebig auszuruhen und dann die Nacht an den Ruten zu verbringen. Die Jokerrute lege ich diesmal bestückt mit einem Berkley Carp-Bait an eine weitere Landzunge unmittelbar unter einen überhängenden Baum. Der erste Biss des Abends kommt genau auf diese Rute. Wir wechseln uns mit den Bissen ab und Jens fängt an meiner Rute den größten Fisch unserer Session: Ein knapp 30 Pfund schwerer wunderschöner Spiegelkarpfen. In dieser Nacht stehen die Bissanzeiger nicht still und so fangen wir noch viele kampfstarke Schuppis.
![]() Infos zu Plashuis:
Angelplätze können über Fisherman Holidays gebucht werden. Gefischt wird mit drei Ruten pro Angler. Nachtangeln ist erlaubt, (Futter-)Boote und Echolote ebenfalls. Eine staatliche Angellizenz ist zusätzlich erforderlich und kann entweder gleich mitbestellt oder an jedem niederländischen Postamt für ein paar Euro erworben werden. |
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