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Fangbericht vom 2.-4. August 1997 am Kanal

Donnerstag : Ich fahre gegen Abend zum Kanal und füttere mit 5 Kilo Mais und 3 Kilo Boilies ( natürlich selbstgemacht ) an . Die Futterstelle bietet soweit alles was das Karpfenanglerherz begehrt : Muschelbänke, sehr wenige Hänger und Ruhe vor lästigen Spaziergängern.
Freitag : Die Prozedur wiederholt sich
Samstag 21.00 Uhr: Ich erreiche meine Angelstelle und einige kleine Exemplare rollen sich bereits auf der Stelle.
0.00 Uhr: Das Equipment steht, aber auch der Freilauf der Shimano ( Kein Biss )
Sonntag 0.25 Uhr: Ich lande einen kleinen Spiegler von 7 Pfund
3.30 Uhr: Der nächste Biss lässt lange auf sich warten und ein kleiner Karpfen von 8 Pfund wird gelandet . Er soll mal besser seinen großen Bruder vorbeischicken.
5.40 Uhr: Nun ist es schon hell und ich stehe wieder, aus einem schönen Traum entrissen , drillend am Ufer. Das könnte der große Bruder sein, denke ich beim Drill, da der Fisch mächtig Druck macht und nur schwer vom Kanalgrund zu lösen ist . Ein wenig enttäuscht bin ich als ich den Karpfen zum ersten Mal sehe . Er wird nur knapp über 10 Pfund wiegen. Am Ufer zeigt die Waymaster schließlich 12 Pfund an . Dann wird der Halbstarke Kämpfer wieder mit dem bekannten Worten ( Schick mal ..... ) zurückgesetzt
8.00 Uhr: Beim Frühstück bemerke ich mein sch.... Fangergebnis 2 Mal gefüttert und 3 kleine Fische in 10 h , na ja es kann nur besser werden, denn ich bin zum Glück Optimist.
12.00 Uhr: Ich überliste noch bis zum Mittagssnack 2 Monsterkarpfen ( 6 und 9 Pfund ).
12.30 Uhr: Ich schmatze mir gerade die guten Schinkenhörnli von Aldi`s Rache rein (nur zu empfehlen), als sich meine links am Ufer liegende Rute anfängt zu bewegen . Schinkenhörnli weg, Arsch hoch und noch die 3 Meter zu den Ruten kämpfen. Dort angekommen hat das Piep-Konzert bereits begonnen und der Drill beginnt . Der Widerstand ist jedoch höher als bei den anderen Fischen . Zusätzlich zieht der Karpfen ruhig und stetig, alles deutet also auf ein großes Exemplar hin . Nun tritt der unbeschreibliche Karpfenkick ein : schneller Puls, weiche Knie und tausende Gedanken im Kopf ( z.B. Wie groß mag er sein ? , hält der Haken wann hat meine Oma Geburtstag ???? (Scherzzz). Nach ca. 15 Minuten ist der Fisch nur noch 5 Meter von mir entfernt , aber immer noch nicht zu sehen. Ich übe nun etwas stärkeren Druck aus, doch nach ein paar Sekunden ist der Widerstand weg . Der Haken ist ausgeschlitzt , ausgerechnet bei diesem Karpfen und ich habe ihn nicht einmal gesehen. Ich setze mich wieder hin und brülle ein lautes "ZUM KOTZEN" in die Wildnis . Aber es hilft ja nichts , weiter geht`s . Nachfüttern , Rute neu auslegen und warten.
Sonntag 13.00-24.00 Uhr: Karpfengruppenkollege Marcel besucht mich, gerade als ich vom Kacken komme, und wird kurz über die Lage informiert. Doch bis in die Dunkelheit ist der Kanal wie ausgestorben . Meine Nerven liegen blank und die Stimmung ist am 0. (Nullpunkt) angelangt. Ich sehe mich bereits auf der Verliererstrasse nach fast 12 h ohne Aktion.
Montag 1.15 Uhr: Endlich wieder ein Run. Diesmal auf der rechten Rute, die auf der Muschelbank liegt. Aber es ergibt sich nur ein 10 pfündiger Schuppi der Übermacht meines Gerätes.
4.10 Uhr: Nach einer wieder für mich zu großen Pause bläst mein CARP-Sounder wieder zum Marsch. Der Widerstand ist groß und der Fisch zieht einige Meter Micron 2000 von der Rolle. Danach wandert er gute 20 Meter nach links, die ihm allerdings nicht viel helfen, weil ich ihm problemlos am Kanalufer folgen kann . Mit Kescher und Rute stehe ich nun mitten im Schilf und drille ihn vorsichtig an die Wasseroberfläche . Dies gelingt dann schließlich, nachdem ich ca. 20 immer dasselbe Spiel mit dem Tier hinter mir hatte (5 Meter Schnur geben und 5 Meter Schnur nehmen). Als ich den Karpfen über den Kescher ziehe erkenne ich, dass es sich um einen großen Schuppi handelt . Ein Stein fällt mir vom Herzen, als der Karpfen im Kescher liegt. Ich wuchte ihn an Land, bringe ihn zum Angelplatz und hohle Waage und cm-Maß. Der Fisch ist 85 cm lang und wiegt genau 21 Pfund 100g. Alle Mühen sind vergessen , die man auf sich genommen hat . Der Schuppi wird für einige Stunden eingesackt, um in den Morgenstunden ein paar schöne Erinnerungsphotos zu machen.
5.00-8.30 Uhr: Ich kann noch 3 kleine Carpis landen (9/8 und 3 Pfund) und fange an die Sachen zu packen. Der Zwanni wird abgelichtet und wieder in sein Element entlassen . Vielleicht sieht man sich wieder mit ein paar Pfund mehr auf dem Buckel . Zwar weiß ich nicht wo der Fisch noch an Gewicht zulegen könnte, da er schon so fast einem Fußball ähnelt, aber es lässt sich hoffen.
Ich hoffe der Bericht ist ein wenig interessant, obwohl er nicht gerade von einem Traum Ansitz erzählt . Ich werde aber in diesem Jahr noch versuchen so viele große Karpfen wie möglich zu landen . Da in diesem Kanalstück schon bis über 30 Pfund gefangen wurde, lässt sich weiter träumen . Jedoch habe ich mir dieses Jahr 63 Karpfen aus diesem Kanalabschnitt erkämpft und nur 12 Exemplare haben die 8 Kilo Marke überschritten . Man muss sich halt erst durch die Masse von Setzlingen durchangeln, um Erfolg zu haben . Dies ist mir lieber als alle 20-30 Stunden mit einen Karpfen zu kämpfen, der dann dafür garantiert über 16 Pfund hat .

Mein Gerät:
Haken: 4er Fox Serie 3
Schnur: Micron 2000 0.28 mm
Vofach: Kryston Multistrand/Silkworm
Köder : süßer Mais (mehr zum füttern)/Liver-Boilies/Ice-Cream-Boilies (16 mm)
Rollen : Shimano 6010
Ruten : Armalite 3.60 m/2,5 lbs
Montage : Line Aligner
P.S: Seid nicht so faul und pflanzt euch mal vor den Compi, um einen Bericht oder Sonstiges zu schreiben. Wer lesen kann, der kann auch schreiben. Und wenn man erst mal angefangen hat bringt es echt Fun . So kann man sich gegenseitig vielleicht ein paar coole Tips und Tricks zeigen.

Viele dicke Fische wünscht euch euer Karpfenfreund Volkmar.


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