In der kalten Jahreszeit, wenn die Wassertemperatur
stark absinkt ,d.h. von November bis April, muss man sich hundertprozentig auf
seinen Köder verlassen können. Es sind harte Stunden am Wasser die man jetzt
verbringt, denn die Aktivität der Karpfen beschränkt sich nur auf wenige
Augenblicke. Der Boilie muss also so attraktiv für unsere Lieblinge sein, dass
sie ihn auch nicht verschmähen. Ich persönlich habe Karpfen bei nur 4 Grad
Wassertemperatur gefangen. Natürlich war hier die Location von großer Bedeutung
, aber das ist bei kalter Wassertemperatur sowieso am wichtigsten. Aber ich
finde über Location ist schon viel geschrieben worden, darum werde ich gleich zu
den Ködern schwenken.
"Alkohol" wird bei meiner Köderherstellung groß
geschrieben, nicht dass ihr jetzt auf die Idee kommt, ich hätte ein
Alkoholproblem. Nein, im Ernst ich benutzte verschiedene Spirituosen zur
Boilieherstellung, das fängt schon bei den Zutaten an. In der Regel nehme
ich in der kalten Jahreszeit Birdfoodmixe, weil ihre Oberfläche gröber ist
und den Geruch besser frei gibt. Ich verzichte im Winter gänzlich auf Öl,
denn es zieht sich bei kalter Wassertemperatur zusammen, und gibt somit
schlecht den Flavour frei. Bei mir kommen außerdem nur Alkoholflavours zum
Einsatz, denn andere auf Ölbasis, so meine ich, bringen nicht den
gewünschten Erfolg. Für ein Kilo Mix nehme ich in der Regel 13 ml Flavour und 10 ml Sweetner,
dazu noch einen hochwertigen Attraktor ( am liebsten Spice). Anschließend kommt
ein kräftiger Schuss aus der Pulle hinzu, hier bevorzuge ich Amaretto oder
Himbeergeist, auch Eierlikör zähle ich zu meinen Topfavoriten!
Ich weiß nicht ob dies ausschlaggebend ist, aber
die Carps nehmen den Köder und mir gibt es ein gutes Gefühl. Um noch einen
besseren Effekt zu erzielen werden die Boilies noch 2 Stunden z.B. in
Amarettodip eingelegt, so sind die Kugeln auch noch nach 12 Stunden im
Wasser für unsere Freunde attraktiv. Auch bei Partikel klappt es
wunderbar, hier gebe ich z.B. den Amaretto wehrend des Kochvorgangs hinzu,
es reicht auch hier ein kräftiger Schuss auf ein Kilo aus. Natürlich kann
man hier unendlich herumprobieren, weil es gibt ja so viele Likörchen.
Aber im Ernst, probiert es einfach mal aus, ihr werdet begeistert sein.
Jetzt möchte ich noch kurz auf die Montagen
eingehen; in der Regel verwende ich ein 80g Kugelblei am Safety Bolt-Rig,
und ein 12lb geflochtenes Vorfach. Bei den Haken nehme ich ausschließlich
Größe 6 ,am liebsten von Fox Serie 2, sie sind sehr leicht und das ist
wichtig, denn unsere Freunde sind im kalten Wasser sehr träge und
vorsichtig. Wenn ich es vermehrt mit Fehlbissen zu tun habe, probiere ich
es mit einem Amnesia- D-Rig (Haken Gr6, Fox Serie 1, Amnesia 6,8kg).Noch
ein Wort zu den Boilies; ich verwende in der kalten Jahreszeit Kugeln
zwischen 14 und 16mm, meistens als Sinker angeboten.
Es kommt selten vor, dass ich Pop Ups verwende, weil
ich persönlich nicht so viel Vertrauen in sie habe. Das hat auch einen Grund;
die meisten Bisse bekam ich in den letzten Jahren auf Sinker. Aber ich möchte
das auf keinen Fall verallgemeinern, weil es von Gewässer zu Gewässer
verschieden ist. Noch etwas zum füttern; ich gehe mit den Boilies sehr sparsam
um, pro Rute 5 bis 8 Freiköder. Also denkt dran, bei kalten Wasser sehr wenig
füttern, sonst verbaut man sich den Angelplatz!
So, jetzt hoffe ich, dass der
Bericht euch ein bisschen zum tüfteln inspiriert und wünsche euch allen dicke
"beschwipste" Karpfen.
Thomas Hacker. |
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